Unterputze

Der Unterputz ist eine fundamentale Komponente im Bauwesen, die strukturelle Funktionen erfüllt. Er wird direkt auf das Mauerwerk aufgebracht und stellt die Basis für den nachfolgenden Oberputz dar. Durch seine gleichmäßige und robuste Beschaffenheit schafft der Unterputz eine stabile Grundlage für die weitere Gestaltung der Wandflächen. Unterschiedliche Unterputzarten bieten spezifische Eigenschaften, die je nach Anforderungen des Bauvorhabens variieren können.


Unterputze für den Innenbereich

Innenwände umgeben uns ständig, doch machen wir uns nur selten klar, welche vielfältigen Aufgaben sie zu erfüllen haben:

  • Schaffen einer ebenen, veredelten Wandoberfläche

  • Schaffen einer angenehmen Wohn-Atmosphäre

  • Regulieren der Luftfeuchtigkeit im Raum

  • Regulieren des Schall- und Brandschutzes

  • Macht das Mauerwerk luftdicht

 

Im Innen- und Außenbereich machen HASIT Putze eine gute Figur, ob als gestalterisches, attraktives Element oder zum Schutz des Mauerwerks vor Witterungseinflüssen. Bereits in der Antike waren Putzmörtel bekannt. Früher verwendete man Lehmmörtel, die heute vor allem noch in südlichen Ländern anzutreffen sind, aber auch im Zusammenhang mit ökologischer Bauweise in unseren Breiten wieder auf dem Vormarsch sind. Kalk kam dann im alten Griechenland als erstes mineralisches Bindemittel auf. Mit Kalk konnten witterungsbeständige Außenputze hergestellt werden, die zum Teil bis heute an Tempeln erhalten geblieben sind. Die Römer hatten ein tiefes Verständnis und erkannten den Nutzen der sogenannten puzzolanischen und hydraulischen Stoffe. Römischer Opus Cementitium ist bis heute ein unübertroffener, dauerhafter Beton. Das Geheimnis, das zu seinen besonderen Eigenschaften und seiner hohen Dauerhaftigkeit führt, konnte erst jetzt mithilfe moderner Technik gelüftet werden.

Die Bautechnik hat sich seitdem stark verändert. Mit der Erfindung des Portlandzements Mitte des 19. Jahrhunderts steht ein weltweit genormtes hydraulisches Bindemittel zur Verfügung, mit dem Baustoffe von hoher Dauerbeständigkeit entwickelt und hergestellt werden können.


Unterputz im Außenbereich: Stabilität und Funktion

Der Unterputz im Außenbereich spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung von Mauerwerken. Er gleicht vorhandene Unebenheiten aus und ebnet größere Löcher, die als Putznester bekannt sind. Der darauf aufgetragene Oberputz ist dünn und entsprechend der Korngröße gestaltet. Zusammen mit dem Mauerwerk bilden der Unterputz im Außenbereich und der im Innenbereich die luftdichte Hülle des Gebäudes.

Besonders bei Wandbaustoffen wie Kalksandsteinen und glattem Beton ist ein guter Putzgrund essenziell, um eine stabile Verbindung zwischen Wandbaustoff und Oberputz zu gewährleisten. Ohne ausreichend starken Unterputz könnten Fugen in der Fassade durch die dünnere Oberputzschicht sichtbar bleiben, da sich Trocknung und Durchfeuchtung durch äußere Einflüsse unterschiedlich auf Fugen und Wandflächen auswirken können. Unzureichende Stärke des Unterputzes kann zudem zu Treppenrissen führen, die die Struktur des Mauerwerks nachbilden und häufige Mängel beim Hausbau darstellen.

Zusätzlich müssen klimatisch bedingte Spannungen im Außenbereich ausgeglichen werden. Ein mehrlagiger Aufbau von hart nach weich und grob nach fein mit hochwertigen Unterputzen gleicht übermäßige Spannungen im Untergrund aus und verhindert Risse in der äußersten Putzschicht.


Eine Hand trägt mit einer Kelle Putz auf eine Wand auf
Produkte

für jede Anforderung

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Unsere vielseitigen Unterputzprodukte bieten für jede Anforderung die passende Lösung, egal ob für den Innen- oder Außenbereich. Hochwertige Qualität und durchdachtes Design sorgen für maximale Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.


Weitere interessante Putzarten:


Sanierputz: Historische Bedeutung und moderne Anwendung

Römische Betone, bekannt aus der Antike, zeigen Eigenschaften, die heutigen Betonen teilweise überlegen sind. Im antiken Rom wurden für Mörtel Luftkalke, hydraulische Kalke sowie natürliche und synthetische Puzzolane verwendet. Die Entdeckung des sogenannten Romankalks im Jahr 1756 durch John Smeaton bestätigte, dass der Tonanteil im Kalkstein für die Erhärtung unter Wasser entscheidend ist. Diese Eigenschaft sorgt für die Festigkeitsentwicklung und Abbindefähigkeit des Kalks unter hydraulischen Bedingungen und ist besonders wichtig bei der Verwendung von Sanierputzen für feuchte und salzhaltige Untergründe sowie in der Denkmalpflege für Kalkputze. 

Weitere Informationen finden Sie auf unserer ausführlichen Themenseite.

Detailierte Informationen in unserer Broschüre

Anwendungsbeispiel des Sanierputz-Systems CALSOLAN

In Dachau wurde ein denkmalgeschütztes Hotelgebäude erfolgreich mit dem Sanierputz-System CALSOLAN von HASIT modernisiert. Der auf Romankalk basierende Putz ist besonders geeignet für feuchte und salzhaltige Untergründe.

Das Gebäude am Fuße des Dachauer Schlosses erstrahlt nach nur acht Monaten Umbauzeit in neuem Glanz. Das CALSOLAN-System, ideal für stark beanspruchte Fassaden, wurde in einem dreischichtigen Aufbau angewendet: Spritzbewurf, Grundputz und Oberputz. Der Sockelbereich erhielt zusätzlich einen zweischichtigen Aufbau.

Dank des WTA-zertifizierten CALSOLAN-Putzsystems, das hohe Atmungsaktivität und Rissfreiheit bietet, konnte die Renovierung zügig und effizient durchgeführt werden. In Kombination mit weiteren HASIT-Produkten wie dem Kalkzementputz 653 Rapid und der Reaktivabdichtung HASIT OPTIFLEX 1K wurde eine dauerhafte und ästhetisch ansprechende Lösung erzielt.

Diese sorgfältige Renovierung hat das historische Hotel aufgewertet und verdeutlicht die Effektivität und Zuverlässigkeit unserer Sanierputz-Systeme.

Weitere Informationen zur Referenz finden Sie hier: CALSOLAN® Sanierputze für Hotel in Dachau (hasit.de)


Kalk-/Kalkzement-/Zement-Putze

Zement ist ein weltweit genormtes hydraulisches Bindemittel, das durch das Mahlen von Portlandzementklinker hergestellt wird. Dieser Klinker entsteht aus einer Mischung von Kalk und Ton, die in einem Sinterprozess bei etwa 1450 °C gebrannt wird. Um zu verhindern, dass der Zement bei Kontakt mit Wasser sofort erstarrt, wird dem Klinker Gips als Erstarrungsregler hinzugefügt. Durch die Zugabe von Zumahlstoffen wie Puzzolanen und latent hydraulischen Stoffen (z.B. Tonschieferabbrand, Aschen, Schlacken oder Kalksteinmehl) kann der Klinkergehalt reduziert und die Zemente können spezielle Eigenschaften erhalten, die die Festigkeit und Verarbeitbarkeit verbessern.

Zementhaltige Bindemittel finden Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen, einschließlich Wohnräumen, Feuchträumen und Treppenhäusern mit hoher mechanischer Belastung sowie im Innen- und Außenbereich.

HASIT Dämmputze:

Ein besonderes Highlight sind die HASIT Dämmputze, die auf Kalk als Hauptbindemittel basieren. Diese Putze ermöglichen die Anwendung hochwärmedämmender, rein mineralischer und fugenloser Wärmedämmschichten. Sie kombinieren traditionelle Putztechnik mit modernen Bauabläufen und bieten so eine effektive Lösung für energieeffizientes Bauen. Alle weiteren Informationen zu unseren Dämmputzen finden Sie hier.


Dünnschichtputze: Präzise Lösungen für Planebene Putzgründe

Dünnschichtputze eignen sich sehr gut für planebene Putzgründe wie Planziegel oder Porenbetonsteine mit sehr geringen Maßtoleranzen. Sie stellen alle Beteiligten, insbesondere Planer, vor besonders hohe Anforderungen. Zu den verschiedenen Wanddicken müssen abgestimmte Bauteile wie Rollladenstürze, Tragstürze sowie Türzargen und andere wanddickenabhängige Einbauteile eingeplant werden. Außenecken von Wänden und Decken sind mit speziellen Eck- und Kantenprofilen für den Dünnschichtputz zu versehen.

Dünnschichtputze sind spezielle Unterputze auf Kalk-, Zement- oder Gipsbasis, die teilweise auch einlagig als Unter- und/oder Oberputz dünnschichtig ausgeführt werden können. Im Gegensatz zu genormten, einlagigen Unterputzen mit Mindestputzstärken von 10 mm oder 15 mm werden Dünnschichtputze in einer Putzdicke von 3 mm bis 6 mm aufgebracht. Üblicherweise wird ein absolut planebener Putzgrund etwa 4 mm dick verputzt. Der Planer muss beachten, dass mit Dünnschichtputzen bei den üblichen Putzdicken maximal Ebenheitstoleranzen von 2 mm bis 3 mm ausgeglichen werden können. Grundsätzlich sind an den Putzgrund höhere Maßtoleranzen zu stellen als dies nach DIN 18022 „Toleranzen im Hochbau, 1. Tabelle 3, Zeile 5“ zulässig ist. Die dort genannten Ebenheitstoleranzen zwischen nichtflächigem Untergrund und flächenfertiger Wandfläche von 5 mm können mit Dünnschichtputzen nicht ausgeglichen werden.

Unsere Dünnschichtputze: